Schneelahner Hütte

„Ich freue mich, wenn es regnet.“

„Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“, sagte der bayerische Komiker und Schrägdenker Karl Valentin schon vor mehr als 100 Jahren. Dieser Spruch war das Motto beim diesjährigen Hüttenwochenende mit Arbeitseinsatz und Bergmesse auf unserer Schneelahner Hütte. In den letzten Jahren hatten wir mit dem Wetter bei der Bergmesse ja meist viel Glück und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass es einmal nicht so recht mit Sonnenschein klappen sollte. Und es wurde dieses Mal richtig nass!

Mit kleiner Mannschaft wurden am Samstag wieder viele Arbeiten um und in der Hütte ausgeführt. Nicht nur der Spruch von Karl Valentin ist über 100 Jahre alt. Auch die Schneeelahner hat jetzt schon deutlich mehr als 100 Jahre auf dem Buckel und dementsprechend sind laufend Reparaturen und Unterhaltsarbeiten erforderlich. So tauschte Toni Hopfes einen morschen Pfosten auf der Veranda aus und Thomas Scheller sorgte mit dem Freischneider trotz Dauerregen für eine freie Sicht zum Inntal. Marcus und Max Rau brachten die beiden Lager mit frischer Bettwäsche auf Vordermann und Uschi Rau war gut mit allgemeinem „Aufräumen“ beschäftigt. Besten Dank an alle fleißigen Helfer*innen!

Am Nachmittag kamen Lisbeth Stein und Girgl Schmidt auf die Hütte und im Gepäck hatten sie ein Geburtstagsabendessen. Die beiden haben die Schneelahner als Hüttenwarte insgesamt 30 Jahre lang betreut und feierten in diesem Jahr ihren 140sten Geburtstag. Darauf wurde am Abend mehrmals mit einem guten Glaserl Wein angestoßen.

Die angesagte Wetterbesserung ließ am Sonntag leider auf sich warten und bei Schnürlregen wurde schnell umdisponiert. Eine große rote Plastikbox vom Metzger Maisch wurde, mit einer Tischdecke drapiert, zu einem Hilfsaltar auf der Veranda umgebaut. Pfarrer Josef Mayer nahm es mit einem Schmunzeln zur Kenntnis und gemeinsam feierten wir wieder eine schöne Bergmesse. Für die musikalische Umrahmung sorgte in bewährter Weise der Singkreis unter Leitung von Sepp Krammer. Nach der Messe drängten die rund 50 Teilnehmer*innen und fünf Kinder in die warme Hütte. Bei einer Brotzeit sowie Kaffee und Kuchen wurde viel gelacht und so manches Lied vom Singkreis angestimmt. Am Schluss waren alle der Meinung: „Im nächsten Jahr sind wir wieder da!“ Also: So schlecht kann das Wetter gar nicht gewesen sein.

Übrigens: Dank der intensiven Niederschläge sprang nach sechs trockenen Wochen unsere Quelle wieder an! Da fällt dem Hüttenwart nur eins dazu ein: „Ich freue mich, wenn es regnet.“

Martin Rau,

Hüttenwart