Schellschlicht (2025 m) am 13.07.2025

Da der Wetterbericht für den Nachmittag Gewitter vorhersagte, trafen wir (Günther, Patrick, Matilda, Sarah und unsere Tourenführerin Margot) uns schon um 5 Uhr morgens am Vereinsheim, um unsere Tour zu starten. Als wir um kurz vor 7 Uhr unseren Startpunkt erreichten, wo wir dann auch Dietmar trafen, der mittlerweile im Allgäu wohnt und direkt zum Treffpunkt kam, fing es überraschenderweise etwas an zu regnen. Aber der Regenradar zeigte uns an, dass es bald wieder aufhören würde, und so ließen wir uns von dem flüssigen Nass von oben nicht beeindrucken und starteten frohen Mutes unsere Tour – es gibt ja schließlich gute Regenklamotten!

Der Schellschlicht ist ein echter Geheimtipp und eine Beschilderung ist erst mal nicht zu finden. Zunächst ging es erst mal wenige Hundert Meter flach los, bevor wir dann zur Abzweigung auf den unmarkierten Steig kamen. Der Steig zieht sich sehr steil nach oben und wir machten schnell ordentliche Höhenmeter. Der Regen hörte dann nach ca. einer Stunde auf, die Sonne kam hervor und es wurde gleich ordentlich warm. Das erste Stück des Weges führt durch einen wunderschönen Bergwald und zwischendurch konnten wir auch schon den ein oder anderen Blick auf die Zugspitze mit ihren imposanten Felsen erhaschen, die direkt gegenüber von uns steht. Nach ca. 1½ Stunden machten wir eine kurze Pause, um den Ausblick auch etwas genießen zu können. Danach ging es in schroffem Felsgelände mit ein paar ausgesetzten Stellen und kleinen Kraxeleinlagen weiter in Richtung Gipfel. Um ca. 10:30 Uhr standen wir dann alle glücklich am Gipfel des Schellchlichts. Jetzt hatten wir uns eine Pause verdient. Mit Ausnahme von zwei weiteren Bergsteigern, die kurz vor Ende unserer Brotzeit auf dem Gipfel ankamen, waren wir vollkommen alleine unterwegs gewesen – und das sollte auch für den Rest der Tour so bleiben.

Beim Abstieg ging es ebenso steil bergab, wie es vorher hochgegangen war. Das erste Stück kletterten wir über steiles, teilweise auch ausgesetztes Schrofengelände ab und das schottrige Gestein erforderte unsere volle Aufmerksamkeit und Konzentration. Dabei mussten wir zwei extrem steile Rinnen überqueren, in denen der Weg mittlerweile schon komplett abgerutscht war – das war eine zusätzliche Herausforderung für uns alle, diese Stellen gut und sicher zu meistern. Der Abstieg beeindruckte uns auch mit sehr bizarren Felsformationen.

Auch als wir das Felsgelände hinter uns gelassen hatten, ging es weiterhin auf sehr steilem Steig durch den Wald bergab. Zwischendurch lehrte uns Margot wie immer wieder etwas über die Bergkräuter und Blumen, was immer sehr bereichernd ist. Um ca. 14:30 Uhr waren wir dann wieder zurück am Auto von unserer Rundtour auf den Schellschlicht. Gewitter mussten wir dank unseres frühen Startes auch nicht erleben. Nun machten wir uns auf den Heimweg mit einer kleinen, aber wohlverdienten Kaffeepause in Garmisch-Partenkirchen, bevor es endgültig wieder nach Grafing ging. Es war eine sehr schöne Tour, mit tollen Aus-, Tief- und Rundumblicken und vor allen Dingen sehr einsam, was in der Gegend rund um die Zugspitze nicht so häufig zu finden ist – die etwas längere Fahrt dahin hat sich also gelohnt!

Sarah Aschauer