Schwarzenstein (3369 m)

am 22.-23.07.2023

Ein Klassiker sollte auch heuer nicht im Hochtourenangebot fehlen. Zu acht fuhren wir in das hintere Zillertal bis zum Eingang des Zemmgrundtales, wo der 3-stündige Anstieg zur Berliner Hütte begann. Beim Gasthof Alpenrose erwischte uns ein kurzer Regenschauer, pünktlich zur Mittagsbrotzeit erreichten aber alle die unter Denkmalschutz gestellte Hütte. Am Nachmittag machten wir dann noch eine kleine Erkundungstour in Richtung Schwarzsee, flüchteten aber wegen eines heftigen Regengusses schnell wieder zurück zur Hütte. In der Nacht klarte es dann auf und ein herrlicher Tag mit einer langen Tour von insgesamt 26 Kilometern Weglänge, 1300 Höhenmetern im Aufstieg und 2100 Höhenmetern im Abstieg standen bevor.

Zunächst ging es mäßig bergan, bis sich der Weg in ausgedehnten Gletscherschliffen verlor und nur noch Markierungen und Steinmännchen den Weg wiesen. Nach gut 3 Stunden war dann endlich die Gletscherzunge des Schwarzensteinkees auf knapp 3000 Metern Höhe erreicht. Nach kurzer Rast und Anlegen der Gletscherausrüstung ging es dann zunächst steil hinauf auf den Schwarzensteinsattel und dann weiter, zunächst flach und dann über einen Firngrat hinauf zum felsigen Gipfelgrat des Schwarzensteins. Noch ein paar Kletterpassagen auf dem Blockgrat, und alle erreichten nach ca. 6 Stunden Aufstieg den 3369 Meter hohen Gipfel.

Ein wenig erstaunt waren wir dann, als wir bemerkten, dass jede Menge Trailrunner von der Südtiroler Seite zum Gipfel emporstürmten. In kurzen Shorts und mit Turnschuhen überquerten diese Leute immerhin einen nicht ganz spaltenfreien Gletscher. Keine ganz ungefährliche Angelegenheit, da es in der Nacht noch bis in Gipfelhöhe geregnet hatte und auf dem Gletscher noch jede Menge aufgeweichter Schnee lag. Wir zumindest waren froh, angeseilt zu sein, da sich am flachen Gletscher doch einige versteckte Spalten unter dem weichen Schnee auftaten.

Zurück auf der Berliner Hütte gönnten wir uns noch Kaffee und Kuchen, bevor der lange Hatscher durch den Zemmgrund bis zum Auto, welches wir an der Breitlahner Alm geparkt hatten, anstand. Um 19 Uhr erreichten wir dann schließlich den Parkplatz und waren froh, endlich die schweren Bergschuhe abstreifen zu können.

Marcus Rau