Wandern unter Corona-Bedingungen

Am 21. März gings los – Ausgangsbeschränkungen. Es war ja abzusehen. Also vorher nochmal schnell auf den Breitenstein. Abstand halten war noch ohne Probleme bis zum Gipfel möglich. Oben sah es leider etwas anders aus. Es wurde sehr kuschelig. Also, nur schnell Servus sagen und dann ein ruhiges Plätzchen für die Gipfelrast suchen, nochmals die frische Bergluft einatmen, auf Schnee zur Bucheralm herunterrutschen, ein letztes Mal für unbestimmte Zeit. Kuchen vom Winklstüberl mitnehmen, kurz in Maxlrain anhalten. Wer weiß, wie lange ich das nicht mehr machen darf, wie lange die Ausgangsbeschränkungen gelten – ohne triftigen Grund durfte man nirgends mehr hinfahren.

Es erfolgte die erneute Entdeckung unserer wunderbaren Gegend bei mehr als 25 Touren um Grafing, Ebersberg, Glonn, Assling … – keine Massenwanderungen, keine Probleme mit dem Abstandhalten. Dafür Natur pur, Fauna und Flora beobachten, das herrliche Wetter genießen, Brotzeit machen auf Bankerln mit traumhaften Blicken in die Berge, über unsere herrliche Landschaft. Wäre ich in Kanada oder den USA unterwegs gewesen, hätten überall Schilder gestanden „Vista Point“.

Hier hatte ich es vor unserer Haustür.

Waren es zunächst kürzere Touren, acht bis zwölf Kilometer, wurden sie mit der Zeit immer länger, bis zu 25 Kilometer. Immer bergauf bergab, durch Wälder und Wiesen, entlang an herrlichen Bachläufen, Teichen, kleineren und größeren Seen, durch Moorgebiete, vorbei an allein stehenden alten Bäumen, die Geschichten erzählen könnten, Marterln, kleinen Weilern, alten Gehöften, Kapellen, von Weitem gaben oft ein Kirchturm und Kreuze die Richtung vor.

Und dann, dann habe ich es wieder entdeckt, das Kreuz unserer DAV-Jugend aus dem Jahr 1987 im Dobel.

Es folgten in der Sektion noch viele schöne Bergtouren, mal mehr, mal etwas weniger eingeschränkt. Denn wie heißt das Motto des DAV?

Wir lieben die Berge.

Hans Brenner