Mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf‘s Meißner Haus …

Florian und ich hatten die Idee, es auszuprobieren. Am 24. Juni ging es mit zehn Sektionsmitgliedern los, alle Tickets waren besorgt, 9-Euro-Tickets in Deutschland, „Fahr aufs Land“ Gruppenticket für Österreich. Dazu kam für jeden noch ein Busticket.

Abfahrt in Grafing sollte um 12:48 Uhr sein. Stellwerkstörung aufgrund eines Blitzeinschlages. Die Gattin eines Teilnehmers brachte uns nach Grafing-Bahnhof. Da trafen wir fast alle anderen Teilnehmer. Pünktlich um 13:07 Uhr ging es nach Kufstein, wo wir auch glücklich pünktlich ankamen und in die S-Bahn nach Innsbruck umstiegen. Laut Fahrplan wären wir fünf Minuten nach Abfahrt des Busses, der uns nach Ellbögen bringen sollte, in der Landeshauptstadt Innsbruck angekommen. Das hat uns nicht gefallen, optimieren war angesagt. Schlau wie wir waren, haben wir eine Alternative mit dem Railjet nach Wörgl gefunden. Also raus aus der S-Bahn und warten auf den schnelleren Railjet, warten, warten – keine Durchsage, dass er Verspätung hat. Auf einer Anzeige haben wir den Hinweis gesehen, dass er 25 Minuten Verspätung hat, nach 17 Minuten kam er bereits. Schade, war wohl nichts mit der vermeintlich gewonnenen Zeit. Dafür Zeit für eine kleine Brotzeit am Busbahnhof in Innsbruck. Danach ging es nach einer schönen Stadtrundfahrt nach Ellbögen und von dort auf dem Bachweg in gut zwei Stunden zum Meißner Haus, das mit den neu rot gestrichenen Fensterläden schon von Weitem leuchtete.

Am Samstag standen schöne Bergtouren und noch eine kleine abendliche Wanderung nach Boscheben auf dem Programm, von wo wir die grandiosen Herz-Jesu-Feuer in der Karwendel-Nordkette beobachten konnten. Am Sonntag ging es zurück nach Grafing.

Um 12:45 Uhr wanderten wir auf dem 1600er Almenweg acht Kilometer nach St. Peter. Ein wahrhaft herrlicher Höhenweg auf der Nordseite des Patscherkofels. Nach zwei Stunden wurde die Bushaltestelle erreicht. Pünktliche Abfahrt des Busses und des Zuges um 16:17 Uhr nach Kufstein. Ein anderer, fast parallel fahrender Zug war überfüllt. Das hat sich für uns in Kufstein geändert, wo unser Anschlusszug um 17:02 Uhr nach Grafing abfahren sollte. Das war der Plan. Wir warteten jedoch auf andere verspätete Züge, in denen noch Fahrgäste aus München waren. Ok, dann mit halbstündiger Verspätung war Abfahrt. Nächster längerer Stopp in Rosenheim. Der Zug war sehr gut ausgelastet, zwei Radlfahrer wurden gebeten, auszusteigen und den nächsten Zug zu nehmen.

Mit einer Stunde Verspätung kamen wir wieder in Grafing an. Es war eine neue Erfahrung, aufs Meißner Haus zu kommen: viele interessante Gespräche, ganz ausgeruht reisen, ohne Stress auf der Autobahn zu haben, die Landschaft genießen, improvisieren, ein bisschen Geduld und das Bewusstsein zu haben, dass wir auf diese Weise auch unseren kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten konnten. Leider werden die Fahrtkosten beim nächsten Mal ohne 9-Euro-Ticket etwas höher sein. Wie hoch, das werden wir im nächsten Jahr ausprobieren.

Florian und Hans