Bei schönstem Wetter fuhren wir um halb sechs Uhr morgens in Grafing los Richtung Ramsau bei Berchtesgaden, um den 2607 m hohen Hochkalter zu besteigen. Über bequeme Wanderwege stiegen wir zur Blaueishütte auf, von der aus man gut die Überreste des nördlichsten Gletschers der Alpen, des Blaueisgletschers, sehen kann, der hoch oben im Kar unterhalb des Hochkalters eingebettet ist. Anschließend ging es in wärmender Sonne und leichter Kletterei zum Schönen Fleck, einer Scharte am Grat zum Hochkalter. Immer am Grat entlang stiegen wir, abwechselnd mit luftiger Kletterei und Gehgelände, zum Kleinkalter, von wo wir den Hochkalter innerhalb einer halben Stunde erreichen konnten. Zum Gipfel ging es nochmal anspruchsvoll hinauf, doch am Gipfelkreuz hatten wir eine fulminante Aussicht auf Watzmann, Großglockner, Wilder Kaiser und viele mehr.
Nach einer wohltuenden Gipfelrast machten wir uns an den Abstieg durch das sehr mühsame Ofental. Anfangs kletterten wir durch sehr steiles und steinschlaggefährdetes Gelände in das Ofentalkar, das über lange Schotterfelder und weiter unten über lange Waldpassagen durchschritten wird. Nach einer langen, anspruchsvollen und wunderbar von Margot geleiteten Tour mit 2000 Höhenmetern und 18 Kilometern Länge kehrten wir noch verdient am Hintersee ein und fuhren nach einem anstrengenden und gelungenen Tag wieder zurück.
Autor: Damian Propstmeier