Vom Parkplatz am Ende der Dürnbachstraße in Neuhaus am Schliersee geht‘s los. Zwei Pkws voll kommen von Grafing angefahren. Der Autor dieses Berichts wohnt nicht weit weg und kommt mit dem Rad. Also sind wir zu elft, Tourenführer ist Toni Weilhammer.
Erst geht es auf dem Fahrweg oberhalb des Dürnbachs ziemlich stramm aufwärts, später wird es etwas flacher, wir können die Straße bald auch verlassen und durch den Wald etwas holprig abkürzen. Oben treffen wir wieder auf den Fahrweg, dem wir, vorbei an der Rainer-
alm, bis zum ganzjährig geöffneten Bodenschneidhaus (1353 m) folgen. Es ist noch zu früh zur Einkehr. Es gibt nur eine kurze Trinkpause, dann „pack mas“ wieder. Der Gipfel ragt gleich hinter der Hütte hoch auf, ein schmaler Steig führt in vielen Serpentinen hinauf. Er ist nicht ganz ohne Schwierigkeiten. Etliche kleine Felsstufen sind zu überwinden, Seile zum Festhalten sind eher rar. Kurz vorm Gipfel gibt es nochmal zwei Kraxeleien zu meistern, dann sind wir oben am riesigen Gipfelkreuz aus Edelstahl. Die Brotzeit haben wir uns redlich verdient. Die Aussicht ist großartig, zum Tegernsee runter, in die Tegernseer Berge ringsum, Wallberg und Setzberg sind zum Greifen nah, auf der anderen Seite drüben die Brecherspitze und die anderen Spitzingberge, etwas weiter entfernt der Wendelstein und der Breitenstein, alles da.
Der Abstieg zu den Firstalmen führt uns zunächst etwas unterhalb des Bodenschneidgrats nach Süden. Wieder heißt es aufpassen. Der Steig ist schmal, der Hang rechts runter nach Rottach fällt steil ab. Im Wald geht es dann über viele Wurzeln einen oft ausgewaschenen Weg hinunter. Im unteren Teil wird der Pfad recht felsig und holprig. Fast unten am Suttensattel versperrt eine große, frisch gefällte Fichte den Weg. Irgendwie finden wir einen Durchschlupf durch das dichte Geäst und quetschen uns durch. Puh, Genug Abenteuer! Die Untere Firstalm ist nicht mehr weit.
Einkehrschwung!
Frisch gestärkt und ausgeruht steigen wir auf zur Oberen Firstalm und wandern gemütlich rüber zum Freudenreichsattel. Hier heißt‘s dann wieder aufpassen, um nicht zu stolpern. Der Weg hinunter zur Freudenreichalm ist in einem maroden, erbärmlichen Zustand. Ab der Alm geht es dann recht gemütlich und flach weiter, bis wir wieder auf den Fahrweg treffen, den wir schon vom Aufstieg kennen. Dem folgen wir wohlgemut abwärts, bis uns ein dumpfes Donnergrollen zu größerer Eile antreibt. Vergebens: Ein massiver Regenschauer holt uns die letzten zehn Minuten ein und wir erreichen völlig durchnässt unsere Autos bzw. Radl.
Die Tour war insgesamt 11,5 km lang bei knapp 900 Höhenmetern, die zu bewältigen waren. Vielen Dank an Toni für das umsichtige und souveräne Führen und die große Geduld mit uns.
Manfred Stiegler